From the inside of man

Psychose Literatur - Psychische Erkrankungen aus dem Blickwinkel eines Betroffenen

In Kurzgeschichten eintauchen

Die Anfänge meines literarischen Werdegangs

…Sind auf jeden Fall meine Kurzgeschichten.

Sie sind die ältesten von mir erhaltenen Schriften und sind neben den Aufzeichnungen meiner frühen Gedanken – Die leider nicht erhalten sind – Die Anfänge meines Schreibens.

Ich wollte immer mit meinen Texten schillern, ich wollte mit ihnen einem Lebensgefühl Ausdruck verleihen, das es so vielleicht gar nicht gibt, oder das so zumindest nicht gesehen wird... Also habe ich z.B. psychisch Kranke zu Wort kommen lassen, die in ihren Dialogen etwas sehr persönliches thematisieren… Man erkennt in diesen Kurzgeschichten, dass es auch ein kleines Glück abseits der gängigen Vorstellungen gibt, dass das Leben auch an unbekannten Orten und in unbekannten Personen sprüht und das nicht immer alles perfekt sein muss! – Ich meine mit schillern, dass man merkt, dass hinter der Fassade eines Menschen mehr steckt als man im Vorfeld vielleicht vermutet hat oder das ein Thema durch einen Perspektivwechsel noch einmal an Faszination gewinnt.

So z.B. in der Kurzgeschichte „Lethargie“ – In der die Personifikation der Lethargie zu Wort kommt. Hat man jemals so auf einen Zustand oder auf eine Krankheit geblickt? Oder in der Kurzgeschichte „Otto Großvater“ – Ist diesem alten Mann bewusst wie er auf einen jungen wirkt?

Ich habe vor einigen Jahren meine Kurzgeschichten noch einmal überarbeitet, sie gewissermaßen erneuert; im Kern habe ich sie zwar so gelassen wie sie sind, aber viel vom Ausdruck abgewandelt und einige Metaphern ersetzt.

In der Kurzgeschichte „Balder“ greife ich einen mir sehr nahe gegangenen mythologischen Stoff auf. Nämlich die Geschichte wie der Leuchtende, das Licht oder der gute Herr des nordischen Göttergeschlechtes der Asen zu Tode kommt. Er stirbt obwohl Frigg, seine Mutter ihn in (fast) jeder Hinsicht abgesichert hat – Ich habe den Stoff etwas abgewandelt, habe ihn auf einen Menschen übertragen, der eigentlich vor allem sicher und von allen wohlbehütet war und der trotzdem „erkrankte“ und keiner weiß woher oder warum… Die Krankheit ist also so etwas wie der Mistelzweig, dem Frigg keinen Eid abgenommen hatte „ihren Sohn nicht zu verletzen“ weil er zu klein und zu schwach war; und vielleicht wirkte im Hintergrund auch das chaotische Element, Loki, der es schaffte aus dem Mistelzweig eine tödliche Waffe zu machen…

Lest doch selbst einmal die Kurzgeschichte Balder.